Moriskentänzer

Farbig gefasste Holzfiguren, 1480 von Erasmus Grasser (um 1445/50-1518) für den Festsaal des Alten Münchner Rathauses geschaffen. Der bedeutsame Künstler Erasmus Grasser prägte die Figuren des Moriskentanzes. Diese sind durch Übertreibung und kreisende Bewegungen gekennzeichnet. Durch ihre Verkleidung spielen die Moriskentänzer vor, zum Adel zu gehören, dieser Gegensatz von Sein und Schein ruft die groteske Wirkung des Moriskentanzes hervor.

Der Moriskentanz ist einst im spanischen Süditalien entstanden und war ein Schwertertanz, der den Kampf der spanischen Christen gegen die mohammedanischen Mauren symbolisierte.

Im Laufe der Jahrhunderte verbreiteten sich verschiedene Variationen des Moriskentanzes über ganz Europa aus. Besonders in Süddeutschland war der Moriskentanz sehr beliebt und wurde auch auf den Tanzfesten im Münchner Rathaus als zwischenspiel aufgeführt. Die dafür zuständigen, fahrenden Komödianten waren alle Angehörige des niedrigen Standes.

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